04.07.2024

„Sommerflair und Netzwerken“

Andreas Joneck (vorne links), Sascha Drechsel (hinten links), Klaus-Achim Wendel (vorne rechts) und Oliver Rüspeler (hinten rechts)

Zweite Auflage der erfolgreichen Veranstaltung des
Unternehmerverbandes Mittelhessen und HESSENMETALL Mittelhessen

Leckeres Fingerfood, sommerliche Drinks und Sand unter den Füßen – auch wenn das Wetter nicht optimal mitgespielt hat, fand die gemeinsame Veranstaltung „Sommerflair und Netzwerken“ von HESSENMETALL Mittelhessen und dem Unternehmerverband Mittelhessen zum zweiten Mal am Dutenhofener See statt. Die 100 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Wissenschaft hatten ausgiebig Gelegenheit sich auszutauschen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Der kurze Begrüßungstalk mit dem HESSENMETALL-Vorstandsvorsitzenden Oliver Rüspeler und dem UVM-Vorsitzenden Klaus-Achim Wendel befasste sich mit den enormen Herausforderungen für die mittelhessischen Unternehmen.

Klaus-Achim Wendel skizzierte die aktuelle Lage der Betriebe: „Wir erleben sehr unsichere und herausfordernde Zeiten in der heimischen Wirtschaft. Die besorgniserregenden Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten; gewaltige Belastungen durch hohe Kosten in den Bereichen Energie, Nachhaltigkeit, Transformation und Personal, aber auch erdrückende bürokratische Auflagen und der Arbeitskräftemangel sind Faktoren, die den Betrieben derzeit große Sorgen bereiten. Wenn wir den Standort Deutschland, unseren Wohlstand und unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern wollen, müssen wir uns global wieder als Industrie- und Innovationsland positionieren. Dazu braucht es jetzt endlich ein echtes Wachstumspaket seitens der Bundesregierung. Es reicht also nicht mehr, sich in Reden zum Industriestandort Deutschland zu bekennen, sondern es muss auch dementsprechend gehandelt werden. Dafür bedarf es in unserem Hochlohnland einer Lohn- und Sozialpolitik mit Augenmaß, denn neben Faktoren wie Infrastruktur und Verfügbarkeit von Arbeitskräften ist die Höhe der Arbeitskosten für die Qualität eines Standorts und der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen enorm wichtig. Konkret bedeutet das ein Absenken des Gesamtbeitrags zur Sozialversicherung auf wieder unter 40 %, um die Betriebe zu entlasten. Am Ende muss von den hohen Bruttolöhnen auch ein ausreichender Anteil bei den Beschäftigten ankommen. Weiterhin muss dringend die abschlagfreie Frührente beendet werden. Wir sind an die Grenzen der Finanzierbarkeit unseres Systems gestoßen und müssen nun endlich die Ausgaben für Soziales langfristig tragfähig machen.“

Oliver Rüspeler verwies noch einmal auf die überbordende Bürokratie und machte deutlich, was die Verbände zukünftig von der Politik erwarten: „Die Überregulierung hindert unsere Unternehmen nicht nur daran im weltweiten Wettbewerb mithalten zu können, sie verursacht auch Unsicherheit in rechtlichen Belangen und kostet Arbeitszeit und finanzielle Ressourcen. Diese Zeit und dieses Geld fehlen dann aber an anderer, wichtigerer Stelle im Betrieb. Während auf der einen Seite Entlastungsvorschläge auf den Weg gebracht werden, kommen auf der anderen Seite wieder zahlreiche Vorschriften hinzu, beispielsweise in den Bereichen Nachhaltigkeit und Umwelt. Wir als Unternehmer wollen Innovationen vorantreiben, wir wollen in den Standort Deutschland investieren, aber wir werden an etlichen Stellen durch diese Überregulierung ausgebremst. Wir fordern daher schnellere Entscheidungsprozesse auf digitalen Wegen und effizientere Lösungen in der Kommunikation mit den Behörden. Wir können unseren Standort langfristig nur sichern, wenn in Bevölkerung und Politik wieder ein Grundvertrauen in die Wirtschaft entsteht. Dazu gehören seitens der Gesellschaft auch ein differenzierteres Unternehmerbild und eine positivere Einstellung zu Arbeit, Leistung und beruflichem Engagement. Parallel muss die aktuelle Regierung mutige Reformen in unserem Bildungssystem auf den Weg bringen. Erste Grundsteine können bereits in Kindergarten und Grundschule gelegt werden, später bedarf es dann einer guten Berufsorientierung mit mehr Angeboten für Jugendliche, damit diese sich informieren und ausprobieren können. Denn nur so entdecken sie ihre Talente, die dann die Grundlage bilden, um den richtigen beruflichen Weg einschlagen zu können.“

Bevor es zum persönlichen Austausch und Netzwerken überging, gab es einen kurzweiligen Impulsvortrag von Andreas Joneck, Geschäftsführender Gesellschafter der RSV Lahn-Dill Sportvermarktungs GmbH, zum Thema „Sport und Inklusion“.

Ansprechperson

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Pressesprecherin & Online Kommunikation

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